Was, wenn der Apfel, nach dem es mich verlangt, längst mir gehört & ich genieße, was dann?
Die grünäugige Schlange muss nicht die Böse sein, sie hat nur ´ne Meinung, sie gehört zu mir. Ich teile den Apfel mit ihr und mit dir. Was Sünde ist & was ich darf, bestimme ich allein.
Es schrillt in mir ein lauter Ruf tief in alte, bekannte Gefilde. Es heißt, dass ich mich schützen muss, indem ich Mauern bilde. Und hätt ich nicht für lange Zeit bereits im Verlies gesessen, dann hätte ich die eisige Kälte dort sicher schon längst vergessen.
Und zöge mich nun darin zurück, indem ich mich selbst verließe und hinter mir ganz fest die Tür zu meinem Herz verschließe. Der alte Ruf verklingt wohl nie, hab Liebe drin gefunden, ich mach daraus für mich ein Lied und bleib für immer verbunden.
Und auf einmal sprudelt es und wird bunt, vielleicht fällts du nun, strauchelst, strudeltst und wünschst, da würden tausend Fallschirmchen sein. Doch da ist keins, du stürzt ab und dann du tauchst ein und der Regenbogen spannt sein Zauberband, hält das Mädchen, das Schweben & Zuversicht fand. ***
Kein Weg so spannend, wie der zurück zu mir, kein Abenteuer größer als das Glück in mir. Ich lächle glänzend gelaunt der Sonne zu. Fühl mich wohl, präsentiere mich mir … Und du?
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Der bleiche Mond, dein Freund, scheint erst langweilig & weiß. Seine wahren Farben siehst du erst, wenn du die Augen zusammen kneifst, und deine Blickrichtung änderst, auch etwas von dir hinein gibst – ein bisschen von ihm, ein bisschen von dir – und du alle Farben der Freundschaft liebst.
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Nicht alles ist wie es anfänglich scheint. Ob Farbe, ein Weg oder auch eine Funktion kann mehr als der erste Anschein meint. Probier den neuen Weg, und obschon er die ursprüngliche Ausrichtung biegt, wird der Bogen vielleicht ein Umkehrpunkt. Und wenn deine Vision abhebt & fliegt, ist diese Abweichung womöglich der Grund.
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Da schlägt noch ein Herz in der verbrannten Kruste. Obwohl an der Oberfläche alles Leben weichen musste. Geschunden, verwundet, vernarbt & verbrannt. Jetzt wirkst du schroff, die glatte Hülle verschwand. Unter deiner rauhen Schale ähnelst du dir mehr und mehr. Das Feuer reinigt & stärkt, wenn es innen nach außen kehrt.
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Wie der Mond unbegreiflich und veränderlich bin ich Frau & zyklisch, so kennst du mich. Ich spiegle mich halb in Seen und Flüssen. Ich wende mich ab, wenn wir uns trennen müssen. Du badest die wunde Seele in meinem Licht und manchmal fühlst du nur und siehst mich nicht. Und erscheine ich dir zerklüftet und schroff, bewegt sich was in meinem Schatten oft. Doch in anderen Nächten spürst du den sanften Schimmer. Ich bin dein Mond, ich scheine für immer.
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Fühle die Riefen, die Schrunden, das Alte. Erkenne Erfahrung in jeder einzelnen Falte. Und lass dich nicht lenken von gewohnten Formen, entdecke stattdessen eigne Bahnen & Normen. Und bade die Augen in mondgleichem Schimmer, denn buntes Gefunkel begleitet dich immer. Lass deinen Weg deinen ureigenen sein. Sei original, tauch in deine Einzigartigkeit ein.
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