Ach, wär ich eine Zelle in einem Baum, umgeben von Holz und leerem Raum, gewärmt von Baumgedanken, gehalten von Wurzelschranken. Dann könnte ich euch fühlen, ohne mich aufzuwühlen. Und dann wärs vorhersehbar und gut, dass ich verholze, wie ein Baum es tut. Dann wäre ich warme Holzstruktur, Farben, Wege und Wasser nur. Hingegeben in Träume von Wachstum eingebettet in Knospen, Fruchten und Ruh´n. Und alles außen, das so schmerzt, durch die Rindenbarriere ausgesperrt und in eurer Welt fest gehalten, ohne mein Innen umzugestalten. Ein Baum wäre ich zu gern gewesen, ein fest verwurzeltes Lebewesen. ***
Ein neuer Tag meines Upcycling Projekts: Haarschmuck aus Bass! Mit Musik aufgeladenes Holz!Die Basis ist helles Ahornholz mit einer Decke aus duftendem Rosewood. Die Perlmuttaugen dürften echt sein.
Ich bekam diesen kaputten Bass (er war wirklich schon lange tot) & wusste direkt, dass ich daraus Haarspangen machen möchte. Aus mit Musik aufgeladenem Holz! <3 Ich wollte ihm ein neues Leben geben. Und kein Baum musste für deinen Haarschmuck sterben.
Kühl ist dein Feuer und kalt deine Flamme. Wenn du dich erneuerst, sag ich deinen Namen, um ganz wie das Leben in spiraligen Spuren Energie zu geben, blau und purpurn. ***
Ich seh dich – durch deine Mauern, deine Stacheln, fühl deinen Flammenkern trotz der eiskalten Waffen, die mich erst verletzen, dann auf frostige Inseln verbannen, wo ich isoliert um mich kreisel, unfähig zu empfangen.
Ich seh dich in deiner Kleinheit und Verletzlichkeit, verlier erst dich, dann mich und zuletzt die Zeit. Ich seh und betrachte dich, ich entdecke Hoffnungsschimmer. Ich seh dich, du mein verstecktes Ich, find dich wieder für immer.
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Ein Seufzen hängt noch in der Platane, wie mit Rauhreif geschriebene Romane, dramaturgische Kälte umfängt den Stein & kerbt transluzente Worte hinein, manifestiert sich in magischen Glasuren, verewigt ur-uralte Feenspuren, das Gedicht von den weisen Pflanzenwesen, nur Eingeweihte können es lesen. ***
Ich bin störrisch, ich weiß, was ich will und ich geh einen Weg, der nicht leicht ist. Es ist Raum neben mir für die Wärme in dir, auch wenn du auf Leichtigkeit geeicht bist.
Gib mir deine Hand vor dem Hinderniss, wir geben und nehmen uns Kraft, Lass uns zusammen unsre Energie potenzier´n, weil man schwere Wege gemeinsam leichter schafft.
Auch verwundene Strecken mit Steinen & Dickicht, wenn alles dunkel und schwarz scheint, Egal wie kalt es ist, wir geh´n hoffnungsvoll weiter Bis rosenroter Sonnenaufgang uns vereint.
Meine Härte täuscht, Geliebter, ich bin nicht aus Stein. Und mein Grün ist nicht grenzenlos. Siehst du meine Strukturen bloß, erfährst du mich nie mit Herz & Empathie. Öffne dich, begreif mich tiefer in meinem wechselhaften Sein.