Flammend geht die Sonne unter und öffnet dem bleichen Mond den Raum. Für kurze Zeit scheint der Himmel bunter und spiegelt in jedem Blatt vom Baum. Als ich den dunklen Hügel beschreite an diesem Punkt zwischen Tag und Nacht hat Luna schon ihren Schimmer verbreitet, als habe sies mir zum Geschenk gemacht. ***
Taubenblau und sanfter Schimmer, in den Falten Himbeereis, das erinnert mich dann immer, dass ich so genau nicht weiß: Wieso ändert es sich ständig? Wieso bleibt nichts wie es war? Nichts ist dauernd und beständig. Alles ist bekannt und klar. Das Gefühl kehrt immer wieder, doch nie völlig gleich wie da. Der Geschmack ist mir zuwider. Die Farbe, die ist wunderbar. ***
Alles ist perfekt, die Luft schmeckt nach Himbeeren. Das Gras ist unwahrscheinlich grün. Niedliche Häschen hoppeln herbei und wollen nichts mehr als Kuscheln. Und jemand hat mein Bett in eine Schaukel verwandelt und sie in den Nussbaum gehängt. Die Wolken schweben über mir wie Zuckerwatte. Davon krieg ich nie genug und pfirsichfarbene Blumen wachsen verstreut wie zufällig, so wie dieser Traum, der sich ausbreitet in einen trüben Morgen. also atme ich laaaaang aus, drehe mich um und tu es nochmal. ***
Ich mochte Gold nie. So altmodisch und langweilig. Dann traf ich dich. strahlend, einzigartig. Und deine Wärme ist mir niemals zu viel. Wie ich von dir schwärme! Was mir am meisten gefiel, war wie du leuchtest, sogar in der Nacht. Im Mondlicht ist meine Liebe zu sonnigen Farben erwacht. ***
tief atmend mit ruhigen schwimmzügen zieht etwas seine kreise im tiefen gewässer die stille der eigenen gedanken rauscht blau und schaumig lichttröpfchen tanzen wasserpflanzen umarmen es plankton blinkt einverständnis als es sich aus dem meer erhebt. ***
Leopardin, deine Flecken so irisierend und so weich dein Fell aus tausend Farben, so schmeichelnd und so irritierend. Du wirst nie hungern und nie darben, denn wie alle wilden, großen Katzen bist du stark und versorgst dich selbst. Dich schrecken weder Spuk noch Fratzen. Du fällst auf die Füße selbst wenn du fällst. Und wenn an einem finsteren Tag die Sonne verhüllt und neblig ist, dann öffne die Katzenaugen und frag dich einfach nur wieder, wer du bist. ***
Kinder spielen halbnackt im Bach, ich trete lauwarmes Pfützenwasser. Im Freibad Gelächter und Radiokrach. Die Hitze wird später am Tag noch krasser. Ich schmeiß ´ne Runde Meloneneis. Es schmilzt und tropft dir auf die Hand. Die Luft ist regungslos und heiß, sie flimmert verschwommen nur am Rand. Eine Libelle schwebt über Wickenblüten. Eine Kirsche mit einer Made drin. Der Sommer kann mich nie ermüden, träge fasern Schäfchenwolken dahin. Und dort wo die kleinen Hunde schlafen im lichten Schatten der Bananenblätter, wogen wir wie Schiffe im Heimathafen. Nie ist mir leichter als bei diesem Wetter. ***
Jemand hat mich gefragt: Warum nicht nur eine Forke für die lange Matte oder nur aus Worten das Gedicht? Und weil ich das nie hinterfragt hatte, hab ich dann lange nichts gesagt. Doch die Verse sprachen: Wir reichen nicht.
Es gibt Dinge im Universum, die haben keinen Namen, er wurde nie erfunden, deshalb kann ich sie nicht in Worte fassen. Obwohl man sie fühlen kann und erkunden, nur ohne die ganze Sprache drumherum. Deshalb muss ich den Pathos sich verkörpern lassen.
Dann sei doch einfach Schnitzerin! Lass das Stottern, Säuseln und das Reimen. Kannst du mir nicht einfach Holzkunst geben?! Mach das eine, lass das andere bleiben! – Ach, in mir sind doch diese Blitze drin, die erscheinen einfach und die wollen auch leben. ***
Schäumend brandend. Ich bin im Wasser gelandet. Mein Sprung war vermessen. Fast hätte ich vergessen, dass ich nicht fliegen kann. Doch dann kam ich im Wasser an, das mich schmeichelnd umspült, mich aufwühlt und kühlt. Mich erinnert daneben: Ich kann nicht fliegen, aber schweben. ***