Wo lila Drachen fröhlich flanieren, in plötzlichem Lachen explodieren, und machen, statt nur zu fantasieren, wo rote Nebel und pink farbne Schlieren die Luft verschleiern, ja verzieren, da könnten wir uns schier verlieren… ***
Als vor Jahrtausenden ein Krieg der Worte herrschte – als Meinungen noch Gründe waren für Gefechte – stand sich das Heer von „Dies & Deshalb“ mit der Horde der „Hingegen“ gegenüber. Und sie tauschten Worte aus, gute wie schlechte.
Lange wogte der Kampf hin und her. Über dem Schlachtfeld wortgewaltiger Verfechter kreisten nur die Rabenvögel weise einvernehmlich und sie rangen bis die Zeit ein Ende machte. Die holte sie ein mit Macht, mit echter.
Und aus den Überresten dieser alten Krieger erhob sich eine schwarze Wolke vereinigter Thesen (kanns sein, dass sie wie eben jener Rabe wirkte?) stieg dunkel auf um die Welt zu erobern und seitdem ist stets Frieden der Worte gewesen. ***
Sie nennen mich ´ne Nebelkrähe. Wenn ich den Schnabel öffne, schimpfe ich. Wofern man mich mit ´nem Knebel versähe – wogegen ich mich wortreich wehr – hört man vielleicht die Trümpfe nicht. Denn nur weil ich mich lauter äußere, ändert das nichts an ihrer Wichtigkeit, falls ich mich mal in ´ner Flaute räuspere, ist das nur ein Vorgeschmack auf mehr (und nicht meiner Worte Nichtigkeit)! ***
Das warme Gefühl von Holz auf der Haut und wie Geheimschrift im Muster der Maserung versteckt die Botschaft von Respekt & Achtung, weil alles um dich herum dir vertraut. Und das Rauschen von Blättern im Ohr: „Ich hab gelebt, bin dann freiwillig gegangen. Niemand hat mich gefällt & gefangen. Ich bin glücklich mit allem – danach & davor.“ ***
Da haben sie dir nun, mein Drachenahne, deine bleichen Knochen mit Blattgold veredelt und dich zur Schau gestellt, als gutes Beispiel. Oder Warnung. Und keiner von denen, die glauben, deine Weisheit verstanden zu haben oder dein Wort zu verbreiten, hat mehr als an der Oberfläche gekratzt. Das Offensichtliche zur Regel erhoben. Wie Falschgold. Doch unbemerkt von den Gaffern erneuert sich bereits deine Drachenhaut wie Knospen einer tot geglaubten Blume. Eine neue Ebene. ***
Wie der frische Duft von Efeulaub eine Brise über dem Meer. Wie ein liebes Wort, dem ich glaub, der saftige Apfel, den ich begehr. Wie die Schwingen von Raben, der melancholische Klang vom Klavier. Wie ein Zwiegespräch, das wir nächtens haben oder wenn ich dich verführ. Wie vierblättriger Klee inmitten vom Grün. Das alles bringt mich hierhin zurück. Dann will ich sein, ich will nicht flieh´n und deshalb nenn ich es Glück. ***
Schwebend wie eine Qualle im Wasser räkelnd im Widerschein der Sonne auf den bunt glänzenden Korallen. Träge mit durchsichtigen Körperteilen ein wenig Wasser verdrängen. Sich treiben lassen, der Strömung folgen, sich schwindlig fühlen in der ständigen sanft streichelnden Bewegung weichen Wassers. So muss sich Glück anfühlen – wenn ich auch die Luft anhalten muss dafür. ***