Wenn alles einmal zu Ende geht, dann kann dir nichts passieren. Und ob und wie etwas geschieht, kannst du nicht kontrollieren. Wenn du es suchst und noch nicht weißt, wo das Ziel ist, fern oder nah, dann tanz genau dort, wo du grade bist, denn alles ist bereits da.
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Im Kern alles Toten wohnt heilende Kraft, wenn du durch seine Hässlichkeit schaust. Vergiss das Märchen von der Vergeblichkeit, indem du der steten Erneuerung traust. Und Leben, das immer vollendet die Kreise, heilt Tiefes & Dunkles, weil alles vergeht. Die Knochenfrau, die abgründige Weise, bestimmt, dass aus Totem etwas Neues entsteht.
Wie so häufig war hier die Entscheidung: Müll oder Jadedrache. Ich habe eher ungewollt den Fundus eines alten Jägers „geerbt“. Trophäen von Rehwild, das vor einem halben Jahrhundert geschossen wurde. Respektvoll auf Moos gebettet & geschaffen, um noch einmal Freude zu geben. Im Entstehungsprozess des Haarschmucks gerade mit Knochen, reflektiere ich viel über Leben & Tod, über den Menschen in der Natur. Im Morbiden etwas Sinnvolles & Schönes finden…
Sieh dem Tod ins Auge, so schrecklich es auch scheint. Und fühle den Schmerz. Gib nicht auf & nimm ihn hin. Schmilz in ihm, entflamme dich daran.
Entzünde deinen Funken, lass ihn in allen Farben glüh´n und dann erstehe auf, aus deinem Feuer, das für immer glimmt. Denn Raum für Neues entsteht, wo etwas gehen kann.