Sanft senkt sie sich herab schwebend auf dem Weg nach unten. Und dass es direkt in den roten Abgrund führt, wird ihr nur klar, als bedrohlich scharfe Kanten ihre Haut ritzen und erste Blutstropfen fallen.
In welchem Licht du es betrachtest, wird bestimmen, was du siehst. Auf den ersten Blick blau & verschleiert, doch blickst du tiefer, wird es klar. Und wenn sich der Ausschnitt verkleinert, wirst du eine Welt gewahr. Es kommt drauf an, worauf du achtest, dorthin es immer dich zieht.
Hallo Sterntaler, wusstest du, dass Sterne gar nicht aus Gold sind? Du bekommst von ihnen auch keinen Reichtum. Jedenfalls keinen, der sich in Geld bemisst. Aber öffnest du dich für das Edle in Allem, dann wirst du vollkommen sein. Und alles, was du brauchst, hast du schon.
Er war wirklich ein Pfau. Räkelte sich, präsentierte seine Farben voller Eitelkeit. Und wie er auf und ab schritt; versuchte, meine Aufmerksamkeit einzufangen. Wie er schillerte & glänzte. Er präsentierte sich. Hinreißend! Und dann öffnete er seinen Schnabel… Aber die bunte Feder habe ich dennoch behalten.
Sinnend sitzt der alte Meister in seiner Werkstatt. Vor sich Stapel pergamentenen Papiers, voll mit Zeichnungen, Entwürfen, Ideen. Daneben ein paar frische Efeublätter. Seine Inspiration. In Gold hat er sie nachgebildet. In stundenlanger Feinstarbeit jedes Detail ausgearbeitet. Die feinen Blattadern emailliert. „Naturgetreu, aber nicht Natur“, stöhnt er. Wie alle Genies ist er nie zufrieden. Er sehnt sich nach Perfektion.
Draußen, auf dem Fensterbrett sitzt ein junger Drache. Klein noch, die mitternachtsblauen Schwingen tragen ihn kaum. Durchsichtig sind sie noch, mit grünlichem Schimmer. Der Drache betrachtet, lauscht & staunt. In seinem Herzen keimt etwas, gerade entfaltet sich das erste Grün. Dabei steigt eine regenbogenfarbige Wolke auf, löst sich von des Drachen Nasenspitze, schwebt zum Meister herüber & hüllt ihn tröstend ein. Und dann fliegt der kleine Drache wieder davon in die Nacht. Doch das Sehnen des Meisters wird er nie vergessen.
Schluss mit lustig! Und wehe, einer freut sich laut! Die Welt ist dunkel. Alles ist verloren.
Daran gibts nichts zu rütteln. Weint! Bedeckt euer Haupt mit Asche! Versinkt in Depressionen. Nein, schön ist das nicht. Aber schwarz. Alles ist schwarz. Weltfrieden ist schwarz!
Und alles was uns bleibt, ist: sehr sehr traurige Musik zu hören, laut zu seufzen und uns für die letzten Tage, die uns bleiben, Gletscherforken ins Haar zu stecken. Sonst nichts! NICHTS, hab ich gesagt.
Meine Liebe ist wie Rosen im Schnee Nebel senkt sich herab Und Flocken bedecken die Erde. Wie Blutstropfen auf Eis Rote Knospen, ruhend. Auch wenn es kalt & dunkel ist, Darunter wächst meine Liebe.
Das kleine Glück ist ein bisschen schüchtern. Es drängt sich nicht auf. Du findest es auf den zweiten Blick. Beim Blick in den Himmel nach einer interessanten Wolkenformation und wie sie sich verändert. Wenn du Spatzen im Gebüsch beobachtest. Wenn du deinen MarmeladenToast genießt. Wenn ein Marienkäfer über deine Hand krabbelt und dich anlächelt. Wenn du in den Bach schaust & den treibenden Blättern hinterher. Oder eine Feder, die der Wind aufwirbelt. Oder der Sturm, der dich umarmt. Die Sterne, die dir den Heimweg erhellen. Das Lächeln eines Fremden. Das ist alltägliches Glück & es findet dich, wenn du dich finden lässt.