Komm schon, schwing dich auf die Schaukel im Eibenbaum. Die weichen Nadeln duften, die alte Rinde spricht. Das Geräusch der Lederriemen begleitet deinen Traum. Dieser Moment hier im Grünen verändert dich nicht. Gib dich ihm hin, indem du dich nicht verstellst, er bringt dich nur tiefer hinein in dich selbst.
***
Geboren im Sturm,
zwischen Welten zerrissen,
zerklüftet vom Hagel,
von Kälte gebissen. Geglättet von der Zeit,
gehärtet vom Feuer,
hab ich überlebt
& mich wieder erneuert
„Versteck dich!“ tease ich dich ein wenig
und du rennst weit weg, doch ich seh dich.
Denn ich suche dich mit Drachenaugen.
Die sehen mehr, weil sie mehr glauben,
die sehen mehr als 3 Dimensionen,
weil sie in multipleren Welten wohnen
und deshalb haben sie dein Versteck,
schon lange bevor du´s erreichst, entdeckt.
***
Ich kaue rum auf meinem Stift, der niemals einen Lacher trifft. Zerquetsche missmutig zwei Reime und brech mir dabei fast die Beine. Und will im Erdboden versinken, da trifft es mich zum Glück von hinten:
Es kommt nicht drauf an, ob einer lacht, wenn´s dich nur selber fröhlich macht.
Kommt nur drauf an, dass dir´s genügt, denn dann is halt schon eine vergnügt.
***
„Schnurburbsl“, war das erste, was ich von ihm hörte, dann sagte er „fuck you“, was mich nicht sehr störte. Und während ich noch die Gedanken ordnete und er schon ins nächste Fettnäpchen spurtete, frag ich mich, ob er seine Worte je zählte, der schwarze Rabe mit nem Kopf voll GlitzerKnete.
***
Der reißende Strom trennt gestern & heute kaum reicht der Blick zum Ufer zurück und als vorm Jahrtausend der Lebensbaum fiel hat er den Fluss zwischen den Gestaden überbrückt. Auch wenn er dem Baum nicht mehr ähnlich sieht, denn er wurde gepeitscht & geglättet von Wellen, von Regen und Wind gequält & verwittert, stabil ist die Brücke zwischen beiden Welten.
***
Und neben dir im feuchten Moos, wo du dich niederlässt da wölbt sich eine Wurzel und lädt dich freundlich ein „Hör mich an, Ich bin dein Ursprung, dein Nest. Spür einmal tief in den satten Waldboden hinein“ Du ertastet verwitterte Spuren Hunderter von Jahren verwurzelter Erfahrung, die führt dich zurück in die Zeit als einst noch keine Menschen, nur weise Bäume waren. Da fühlst du ein altes Lächeln, das für immer bleibt.
***
Du bewegst dich im Nebel, als sähest du dort klarer und jagst nach der Unendlichkeit. Fühlst dich als letzter Poet und Bewahrer der greifbaren Unvergänglichkeit.
Der Fluch dient dir auch als Weg zum Erwecken der schlafenden Albträume dort. im klaren Bewusstsein – mit all seinen Flecken – begibst du dich an den dunkelsten Ort.
***
Wenn alles einmal zu Ende geht, dann kann dir nichts passieren. Und ob und wie etwas geschieht, kannst du nicht kontrollieren. Wenn du es suchst und noch nicht weißt, wo das Ziel ist, fern oder nah, dann tanz genau dort, wo du grade bist, denn alles ist bereits da.
***