Preview *Krall dich ans Leben* Haarforke aus Wacholder
Plötzlicher Schneesturm, die Temperaturen sind gefallen.
So erstarrt & leblos fühlte ich mich noch nie.
Ich spür die kalten Schatten in mir schwellen,
mich bezwingt abgrundtiefe Melancholie.
Und meine Hände sind steif & fürchterlich klamm.
Da krallt sich Wacholder in die zugeschneite Scholle.
Sein starker Geist ist offen, doch undurchlässig
gibt er sich dem Wandel hin, komme was wolle.
Greift auch nach mir und voll Vertrauen press ich
meine gefrorenen Wangen an seinen schorfigen Stamm.
Welche Flamme in ihm brennt, ich weiß es nicht.
Doch tatsächlich spür ich ein wärmendes Branden.
Es taut die Eistränen von meinem Gesicht.
Als hätte der alte Wacholder verstanden:
nach jedem Winter bricht Erneuerung den Damm.
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Preview *Mehr Pilze* Haarstäbe zauberhafte Holzvielfalt
Du kannst ein Gedicht nicht mit „Auf dem Humus verstorbener Hoffnung sprießen Giftpilze“ beginnen, sage ich mir… und lasse meine Fingerspitzen über kühles Wacholderholz streicheln. Kann ich Holz lieben? So wie dich?
Ihr teilt euch das Rot – finde selbst heraus, was ich damit meine. Und Duft, harzig, würzig & süß. Der Wacholder hat mit seinem Ende etwas in mir erweckt. Eine große Kraft aus tiefstem Empfinden & dem feurigen Drang, etwas Neues zu erschaffen. Nur dadurch, wie er ist. Durch seine Farben, Muster & all das Verborgene, das nur heraus kommt, wenn ich geduldig bin und mutig… So wie du…
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Preview *Pilze* Haarstäbe zauberhafte Holzvielfalt
Unter mir raschelts grün, gelb, rot & braun
und der Herbstwind zaust leise mein Haar.
Ich steh auf der Lichtung voll Staunen beim Schaun
und vor mir brechen durchs Laub ein paar
Pilze in herrlichen Farben und Mustern
und Formen aus dem Herzen der Natur.
Schlägt mein eignes Herz jetzt viel bewusster?
Inspirierte Freude erfüllt es nur.
Dass ich springe nach Haus zum wartenden Holz,
gesammelt mit Respekt in vielen Jahren,
das ich hegte, streichelte, pflegte voll Stolz,
um das Pilzbild umzusetzen & zu bewahren.
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Preview *Zauberpferd* Gletscherforke Mooreiche
Du kennst das, wenn deine Geschichten
schwerer geworden sind als dein Traum.
Nichts ist mehr leicht, alles qält dich,
die Luft zum Atmen fehlt und dein Raum.
Und wenn diese Situation untragbar wird,
dich runterzieht und nur noch beschwert,
dann läufst du nicht weg, du reitest nur weiter,
du schwebst von dannen auf deinem Zauberpferd!
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