Da direkt vor dir ist die dunkle Wand, sie wehrt sich federnd gegen deine Hand. Du willst sie jetzt beiseite drücken und in kleine Teile brechen & zerpflücken. Denn du sehnst dich so sehr nach dem Licht bis dir schier das Herz zerbricht Du siehst doch genau, da ist nur schwarz im Weg es wird erst heller wenn man dadurch geht Nur: Menschen können nicht durch Wände gehen, solange sie nur auf ihre Hände sehen. Blick mal vorher tiefer rein ins Dunkel. Könnt ja sein, dass es bereits darin funkelt. ***
Wenn du in meine Augen guckst wirst du sehen, wie ich mich fühle. Leuchten sie warm, geht es mir gut und schlecht, wenn du fühlst die Kühle. Doch schau nicht weg, bleib in Kontakt und vertrau darauf , was du siehst. Egal, wie´s mir geht, nur eines zählt, dass du in meinen Augen liest. ***
Die Enge im Kopf löst sich im befreienden Schrei des Rabenkinds, fühl es & sing laut dabei. Dann kommt dein Raben-Ich von alleine zu dir. Umfange & leite es, lass dich verführ´n. Und seine brausenden Flügel zeigen dir, wo es drückt. Dahinter lebt deine Wildheit & das ist nicht verrückt. Wenn es flattert & ruft, dann lass dich mitnehmen. Nichts, was du fühlst, ist ein Grund zum Schämen. ***
Ich ächze den Berg hinauf, der Gipfel ist in Sicht als völlig aus dem Nichts ein Sturm ausbricht. Ich weiß nicht, ob er schwer würde & mich runterwehe, so dass ein ganzes Stück des Weges ich wieder runter gehe. So geht es immer weiter, dauernd kommt etwas dazwischen. Seh mich tagein tagaus rauf und runter mischen. Der Weg, den ich dabei trample, könnte tiefer fast nicht sein und seine hohen Trampelkanten hüllen mich tröstend ein. ***
Dieser Schmerz im Herz, der Pfeil, der es durchbohrt, das sei Liebe, hat er gesagt. Wie bunt & lebendig es dich umfängt, sei egal, denn es wird dir weh tun. Ich bereite dich nur auf dein Leben vor, denn das Leben ist niemals fair, erzählt er ungefragt.
Und die Menschen seien auch nicht fair, es verletze ihn nun, wenn dich das versehrt.
So verletzt er das Kind, nimmt ihm die Farben weg. Macht Erhabenes klein. Weil das Kleine ihm zu groß erschien, er es selbst nicht besser wusste, wie du ahnst… Sie nennen das Erziehung, wenn aus Liebe ein Deal wird und dein Regenbogen weint. ***
Meine Philosophie hat keinen Namen, und alte Regeln befolgt sie nicht. Und weil ich frei bin & bunt, kannst du mich nicht töten, weder mit Worten, noch mit Waffen.
Und die Wunden, die du mir schlägst, erblühen zu rot & blau & grün. Von der Sonne erhellt, vom Regen beweint, erstrahlen meine Farben, um Erfühlen & Erleben zu erschaffen. ***
Es raschelt das Schilf, der Bambus rauscht, ein Ahnen schwebt über den Wolken und das Flüsschen murmelt leise & lauscht seiner eigenen Wahrheit folgend. Ein Farbtupfer, rot wie dein heißes Blut, trifft auf den fernen Horizont. Verschwommen enthüllt sich das Lächeln der Geisha, in dem klare Heiterkeit wohnt. ***
Hmm schnurrt für mich, meine Kätzchen, in eurem weichen Fell mag ich mich verlieren. Täuschen eure Kulleraugen nur Sanftheit vor? Und dann lasst ihr mich Krallen spüren? Kann ich euch trauen, ihr Süßen, wenn ihr euch zutraulich anschmiegt? hör ich ein leises Grollen im Unterton? Kann ich sicher sein, dass ihr mich nicht anlügt? ***
Meine Wildheit, ich hatte Angst vor dir, ich fürchtete mich vor dem Chaos in mir.
Wenn ich mich durch den Dschungel winde, geht mir die Sicherheit verloren und alles Geordnete verschwindet. Daraus wird schließlich Chaos geboren.
Wenn ich wild bin, kann ich nichts sortieren und ich folge jeder inneren Regung. Doch ohne mich je darin zu verlieren. Und atme Kreativität in jeder Bewegung.
Meine Wildheit, du bist die Freiheit im Großen & ich fliege, bin ich einmal angestoßen. ***
Die Nacht zieht herauf, wild & ungestüm, umfängt mich wieder, fängt an zu zieh´n. Nichts findet den Weg hinaus oder rein. Das Grausen klopft an, ich verhärte zum Nein.
Will atmen, die Dunkelheit droht mich zu ersticken und so sehr ich auch will, ich kann nichts erblicken. Mein Sehnen löst sich auf in rauer Schwärze und in der Ecke sitzt wieder mal der alte Schmerz.
Er will mich wie immer zum Aufgeben zwingen. Da hör ich draußen ganz weich jemand singen. Da wirds wieder heller & Luft krieg ich wieder. Ich atme & frage „wer singt da die Lieder?“
„Ich bins, die Mondin, Mutter der Göttinnen. Ich bin deine Kraft, bin außen , bin innen“ Sie wärmt mich sanft im Perlmuttschein, plötzlich fühl ich mein eigenes Göttin-Sein. ***