Dornröschen, warum wartest und schläfst du noch unsichtbar hinter deinen dornigen Hecken? bist du dir denn gewahr, wovon du da träumst, und was willst du wirklich verstecken?
All die falschen Prinzen hinter der Mauer da zeigen dir, dass niemand anderes dich retten kann, wenn du 100 Jahre nichts erkennst und anders machst, bleibst im Herzen ein Kind du und dann,
wenn dein Herz immer müder und stachliger wird einsam blutend bricht es irgendwann entzwei und für lieblose, kleine Traumprinzessinen zieht das wahre Leben dann einfach vorbei.
Denn egal welcher Prinz da dem Mythos folgt, sich durch die Hecke kämpft, sich sticht und verletzt ist möglicherweise nur ein unsicherer Mann, der nur was bewegen kann, wenn er sich in die Dornen setzt.
War dein Fallschirm zu zart als du durch die Schwärze fielst? Der plötzliche Hagel traf dich hart und mühsam & verzweifelt hieltst du dich fest an hauchdünner Illusion, getragen & sicher zu sein. Da zerbrach dein Traum auch schon und farbloser Zweifel rieselt hinein. Noch schwebend fühlst du jetzt Kälte und dunkel erinnerst du dich an all das, was dir noch fehlte als deine Hoffnung dem Sommer glich.
***
Ich seh dich – durch deine Mauern, deine Stacheln, fühl deinen Flammenkern trotz der eiskalten Waffen, die mich erst verletzen, dann auf frostige Inseln verbannen, wo ich isoliert um mich kreisel, unfähig zu empfangen.
Ich seh dich in deiner Kleinheit und Verletzlichkeit, verlier erst dich, dann mich und zuletzt die Zeit. Ich seh und betrachte dich, ich entdecke Hoffnungsschimmer. Ich seh dich, du mein verstecktes Ich, find dich wieder für immer.
***
Zartes Grün & Sonnenschein. Ein Fallschirmchen schwebt in klarer Luft. Das ist dein Ort zum Glücklichsein. Genieß die Vielfalt, die Zartheit, den Duft. ***
Die gelangweilte Göttin kreiert den Eichenbaum, es ist ein sonniger Tag mit lauem Wind. Das Bäumchen erscheint ihr in einem Tagtraum, sie fühlte sich einsam, wünscht sich ein Kind.
Nun hat sie nen Spross aus Holz & Blatt, Saft & grenzenloser Lebenskraft, in dessen Schatten liegt sie, im Herzen satt, von einer Liebe, die nur die Schöpfung schafft.
Und während in dem Baume Wunder geschehen -den Augen der Welt weitgehend verborgen- aus Farben immer neue Muster entstehen, wächst aus grauem Heut ein diverses Morgen.
***
Zwischen eintönigen Häuserschluchten, glatten Fassaden, Straßenfluchten, den starren Gesichtern hinterm Glas zum Trotze, die niemanden ansehn, nichtssagend glotzen, wächst winziges Grün, drei Blättchen nur, Farbe & Form vorerst nur eine Spur, ´ne Vision, eine Ahnung, ein Traum vom zukünftigen Ginkgobaum.
Es begleitet dich im Hintergrund, wie Wogen gegen innere Gestade, wenn Sinnlosigkeit die Überhand gewinnt & dein Leben erscheint dir so fade. Diese Qual, die immer mit dir ist, gegen die du dich wehrt & doch ersehnst, wenn du dich von einem Termin zum anderen in Wiederholung verloren wähnst.
Denn die Angst, vor der du flüchtest, führt eine Gabe mit sich. Etwas, das schon immer zu dir gehört, ein Geschenk von dir für dich. Das alles ist, was du vermisst und das dich seit Jahrzehnten sucht. Halt einmal nun inne, gib dich hin dem Schmerz, der dich da leise ruft.
Dort verborgen wartet etwas auf dich, da fließt ein amorpher Fluss. Er raunt Geheimnisse, die du schon ahnst & für die du dich nur öffnen musst. Richte die Sinne auf den dunklen Ort, den du in Nebel der Ablenkung hüllst, Hier hörst du deine Seelenmusik, dies ist das Lied, das du singen willst.
Als Pazifistin mache ich mir Gedanken, woher meine Affinität zu Haarwaffen kommt. Rein philosophisch und natürlich auch real bin ich gegen Waffen, gegen Kriege in jeder Form und zutiefst davon überzeugt, dass friedliche, liebevolle Kommunikation jedes Problem und Missverständnis lösen kann. Warum finde ich Haarwaffen so geil? Und während ich an diesem Projekt arbeitete, ließ ich meinem Gehirn einfach mal freien Lauf. So Gedankenspielereien.
Irgendwie ist es sexy, mit etwas potenziell Gefährlichem zu hantieren. Und damit etwas anderes zu machen, als wozu es ursprünglich erfunden wurde. Zum Beispiel könnte man mit einem Schwert ja eine Orange schälen… oder Haare schneiden, haha. Aber das ist ja gerade das, was ich schön finde: die Ästhetik von etwas zu zeigen, das miese Gesinnungen zum Verletzen benutzen können. Dass es nämlich darauf ankommt, was du damit anfängst. Dass die innere Einstellung aus etwas „Üblem“ etwas Schönes machen kann: Schwerter zu Haarschmuck! ***
Hej Rose! Wenn ich dir sage, wie schön du bist, errötest du & wendest deinen Blick zur Seite. Und doch habe ich gesehen, wie deine Blütenblätter erbebten & sich hoffnungsvoll öffneten. Ganz leicht. Ich drücke einen zarten Kuss auf die sanft gewellten Ränder & lasse deine Blätter durch meine Finger gleiten. Eine Knospe bist du jetzt & bald wirst du erblühen.Lass mich ein Gedicht auf deine Ausstrahlung schreiben, während mich dein Duft betört. Hej Rose!, wie ein Parfüm bist du, das meine Sinne verwirrt & das ich dennoch stets tragen möchte.