Zartes Grün & Sonnenschein. Ein Fallschirmchen schwebt in klarer Luft. Das ist dein Ort zum Glücklichsein. Genieß die Vielfalt, die Zartheit, den Duft. ***
„Ach Rose“, seufzt das Mädchen „warum musst du Dornen haben? Deine Blüte ist doch so voll roter Tiefe & sanfter Liebe. Doch immer, wenn meine Hände sie zu streicheln wagen, krallst du dich in meine Haut mit deinen stachligen Trieben.“
„Die Dornen, mein Kind, sind wie die Blüte Teil von mir. Und danke, dass deine Liebkosung so vorsichtig ist. Wir alle sind zart und dornig, und deshalb zeig ich dir: Dein Blut – rot wie ich – fliesst, weil dein Herz verletzlich ist.“ ***
Schwarz ist die Küste, blau wogen die Wellen. Und unten tief im Wasser herrscht vermeintliche Stille. Ein sanftes Plätschern kann zu Tosen anschwellen. Vielleicht kämpfst du dann mit Widerwillen. Erforsch die alten Gebilde, vergraben im Sand, Muschelbewachsen, leise, bedeutungsschwer. Entdecke neu, was die Flut für dich wiederfand Vielleicht scheint es wenig, doch ist es viel Meer.
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Nicht alles ist wie es anfänglich scheint. Ob Farbe, ein Weg oder auch eine Funktion kann mehr als der erste Anschein meint. Probier den neuen Weg, und obschon er die ursprüngliche Ausrichtung biegt, wird der Bogen vielleicht ein Umkehrpunkt. Und wenn deine Vision abhebt & fliegt, ist diese Abweichung womöglich der Grund.
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Fühle die Riefen, die Schrunden, das Alte. Erkenne Erfahrung in jeder einzelnen Falte. Und lass dich nicht lenken von gewohnten Formen, entdecke stattdessen eigne Bahnen & Normen. Und bade die Augen in mondgleichem Schimmer, denn buntes Gefunkel begleitet dich immer. Lass deinen Weg deinen ureigenen sein. Sei original, tauch in deine Einzigartigkeit ein.
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Die Farben haben sich verkehrt, zeigt mir ein Blick in den Äther, Verzweiflung hängt an den Kanten einer transluzenten Wolke. Eine einsame Macht schleift Formen aus, die ich nie wollte. Dieser Kreislauf endet nie, und so wird es nie später.
Unterdessen sich mein Verstand in Partikel zerteilt, die in blauen Schwaden um mich herum kreisen, lässt Gedankennebel mich vereinzeln, verwaisen bis Wahnsinn mich als Drachenvision ereilt.
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Ein Seufzen hängt noch in der Platane, wie mit Rauhreif geschriebene Romane, dramaturgische Kälte umfängt den Stein & kerbt transluzente Worte hinein, manifestiert sich in magischen Glasuren, verewigt ur-uralte Feenspuren, das Gedicht von den weisen Pflanzenwesen, nur Eingeweihte können es lesen. ***
Die Flammen einer tiefen Katharsis
verletzen scheinbar die tragende Basis.
Geborsten in der Hitze, zersprungen
in tausend Stücke, vom Feuer durchdrungen
Doch wenn es abkühlt, hat sich was verändert,
wird offenkundiger & viel resilienter.
Und deine Muster, deine Farben
sind besser erkennbar, als sie vorher waren. ***
Ich will sehen, wie du schreist, hören, wie deine wunde Haut an meiner reibt. Fühlen, wie deine Narben aufbrechen, riechen, wie die Lava deines Hasses brennt.
Ich will dich lebendig. Und dir, vor Angst zitternd, meine Hand reichen.
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Durchsichtig, zart, sonnendurchflutet und doch robuster, als man vermutet. Wir schimmern in Farben, wir brechen das Licht. Auch wir haben Narben, doch fürchten wir nicht. Erhaben über Liebe & Hass. so sind wir, wir Drachen aus Glas
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