NoPoo – Waschen mit Lindenblüten

Ich liebe Lindenblüten. Gäbs das als Parfüm, ich würds tragen… Im Moment bin ich in meinem Element. Die Linden blühen, was das Zeug hält & ich trage meine Nase glücklich durch die Natur. Meine Reise führte mich aus meiner bereits verblühenden Heimat in die gerade erst erblühende alte Heimat. Ich bin der Lindenblüte hinterher gereist…

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Lindenblüten Saponine enthalten. Und da ich hier eh nix zum Waschen mit habe, warum nicht mal Lindenblüten ausprobieren. Hier steht gerade die Sommerlinde in voller Blüte.

Vorbereitung

Zwei Hände voll habe ich gesammelt. Die Blüten sind relativ frisch, vielleicht 1 -3 Tage alt. Ein Großteil des klebrigen Nektars haben Hummeln & Co schon geerntet. Über Nacht in der heißen Veranda sind sie gut durch getrocknet. Der größte Teil des in den Blüten lebenden Getiers hat sich verflüchtigt. Ein paar hartnäckige Käfer wurden hand verlesen in die Freiheit entlassen.

Ich gieße schlicht einen Tee auf. Und wo ich schonmal heißes Wasser habe, die saure Rinse gleich mit (der WaldbeerenTee enthält neben einigen Beeren auch Hagebutte, normalerweise sauer genug, um meine Haare nicht auszutrocken & was andres war grad nicht da ^^). Der Geschmackstest ergibt: zu wenig Säure, also hau ich noch´nen Teelöffel Honig rein. Das Wasser ist hier ziemlich hart. Ohne saure Rinse traue ich mir hier gar nix…

Beides habe ich im kühlen Keller ungefähr 25 Stunden stehen gelassen. Und danach abgeseiht. Duftige Lindenbrühe <3

Ausgangshaar

Das Ausgangsmaterial sind meine über mehrere Tage mit dem derzeitigen Öl- Leave In (Argan- und Kamelienöl) gesättigten Längen. Schon ein bisschen strähnig, denn bei diesem heißen Wetter übertreibe ich lieber mit der Pflege. Bin gespannt, ob die Linde das schafft.

Waschen

Mir ist heiß, die Sonne scheint. Deshalb hänge ich mich kopfüber in den Lindenblütentee, wuschel ein bisschen hin und her: Mit ziemlich viel Wohlwollen erkennt man einen sehr, sehrsehr grob-blasigen Schaum. 😀 Dann gieße ich mir den Tee ohne zu zucken über die Kopfhaut. Juchhu, es läuft mir in die Augen, ist ja ziemlich flüssig… Ich knete einmal durch & lass ungefähr eine halbe Stunde Gartenarbeit lang einwirken.

Ich wechsle in die Dusche. Da spüle ich lange & mit shamponierenden Bewegungen aus. Ungefähr so lange, wie die FrühMenschIn bei plötzlich einsetzendem Starkregen bis zur schützenden Höhle brauchen würde 😉  Ja, die Abgrenzung zu Water-only wird schwierig… das bringt die Sache so mit sich. Sieht ein bisschen aus, wie in die Dusche gepieselt, haha, das Foto erspar ich euch… Hm, es fühlt sich alles immer noch ziemlich ölig an.

Ein zweiter Durchgang mit kürzerer Einwirkzeit bis ich merke,  sauberer gehts auf diesem Wege nicht. Zuletzt noch den kalten Beerentee drüber. Ein bisschen einwirken lassen & danach nochmal gründlich durchspülen. Handtuch drüber bis die Sonnenmilch eingezogen ist…

 

Fazit

Dank des Wetters sind meine Flusen innerhalb einer Stunde getrocknet. Das Ergebnis überzeugt NULL! Die Spitzen sind sehr trocken – ich hatte kurz verdrängt, dass Honig öfter mal diese Wirkung bei mir hat. Und die Längen sind weiter etwas strähnig… Bis morgen wird das weggezogen sein, dann reiche ich ein SchönhaarFoto nach. Aber meine Kopfhaut ist sehr ruhig, sauber & zufrieden. Definitiv eher eine Haarwäsche für Outdoor & wenns nicht am gleichen Tag perfekt werden muss… Oder als Spülung.

Leckerer Duft, der sich leider nicht fotografieren ließ & die (kurze) Freude, sehr umweltfreundlich meine Haar zu waschen, machen die Aktion dennoch zu einer, die mein Leben bereichert hat.Und hej! Es sind Lindenblühüüten <3

PS: Tadaaa! Und so sahen sie dann am nächsten Tag aus: zuverlässig alles weggezogen, Spitzen ein bisschen nachgeölt. Haare wieder schön!

 

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