Lieblich spricht & gebärdet sie sich. Sie spürt ihre Freude, die Wut sicher nicht. Ein Auge, das nur in eine Richtung sieht & den Menschen dient, ist sicher beliebt bei anderen & niemand sieht sie unter ihren Masken. Während unten die Dämonen spielen, nie rastend. Und Streichhölzer ziehen, wer darf zuerst „Lass mich, ich bin ihr größter Schmerz!“ Denn viel zu eng ist´s unterm Zuckerguss. Die eine will & die andere muss. Erst wehrt sie sich noch, niemand sucht sich das aus. Dann bricht brüllend die Gehörnte aus ihr heraus.
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Ein Kobold steht im Mondenschein, er trägt einen Kessel voll Gold. Der wird wohl vom anderen Ende sein, wenn man dem Regenbogen folgt. Wo will er hin mit seinem Schatz und wo kommt er eigentlich her? Wie viel Gold findet in ´nem Kessel Platz, warum suchen alle nach mehr?
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Was aus der Schlange Giftzahn tropft und zischend trifft auf zarte Haut, verwirrt das Herz, verwirrt den Kopf bis keines mehr dem andern traut. Rinnt lila brennend durch die Adern, bringt alles aus dem Gleichgewicht. Lässt Zweifeln, Misstrau´n, Wanken, Hadern. Hält niemals ein, was es verspricht.
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Dort wo die Sterne am kältesten sind, erblickt es gerade die Welt: ein Etwas, ganz einfach & schlicht in der Form, hat sich aus dem Kokon gepellt. Es zittert im Schatten der riesigen Sonnen, die längst schon erstarrt sind und tot. Es sammelt sich erst & dann atmet es Farben, erglüht hell in blau, grün & rot. Und die Dunkelheit um es wird ebenfalls Etwas, zusammen schwingt sich was ein. Etwas wird wachsen & fühlen & brennen & doch immer Teil der Nacht sein.
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Im Kern alles Toten wohnt heilende Kraft, wenn du durch seine Hässlichkeit schaust. Vergiss das Märchen von der Vergeblichkeit, indem du der steten Erneuerung traust. Und Leben, das immer vollendet die Kreise, heilt Tiefes & Dunkles, weil alles vergeht. Die Knochenfrau, die abgründige Weise, bestimmt, dass aus Totem etwas Neues entsteht.
Es begleitet dich im Hintergrund, wie Wogen gegen innere Gestade, wenn Sinnlosigkeit die Überhand gewinnt & dein Leben erscheint dir so fade. Diese Qual, die immer mit dir ist, gegen die du dich wehrt & doch ersehnst, wenn du dich von einem Termin zum anderen in Wiederholung verloren wähnst.
Denn die Angst, vor der du flüchtest, führt eine Gabe mit sich. Etwas, das schon immer zu dir gehört, ein Geschenk von dir für dich. Das alles ist, was du vermisst und das dich seit Jahrzehnten sucht. Halt einmal nun inne, gib dich hin dem Schmerz, der dich da leise ruft.
Dort verborgen wartet etwas auf dich, da fließt ein amorpher Fluss. Er raunt Geheimnisse, die du schon ahnst & für die du dich nur öffnen musst. Richte die Sinne auf den dunklen Ort, den du in Nebel der Ablenkung hüllst, Hier hörst du deine Seelenmusik, dies ist das Lied, das du singen willst.
Nenn mich nicht verrückt,
ich kann nämlich wirklich fliegen!
Mein Schwingen sind irre bunt
& schnell, du wirst mich nicht kriegen.
Und weil ich´n bisschen gemein bin,
werd ich dich immer besiegen 😛
Wie so häufig war hier die Entscheidung: Müll oder Jadedrache. Ich habe eher ungewollt den Fundus eines alten Jägers „geerbt“. Trophäen von Rehwild, das vor einem halben Jahrhundert geschossen wurde. Respektvoll auf Moos gebettet & geschaffen, um noch einmal Freude zu geben. Im Entstehungsprozess des Haarschmucks gerade mit Knochen, reflektiere ich viel über Leben & Tod, über den Menschen in der Natur. Im Morbiden etwas Sinnvolles & Schönes finden…