Wenn plötzliche Klarheit auf Herzensrot trifft
zerbröseln vielleicht ein paar deiner Illusionen.
Etwas hat sich nicht erfüllt, etwas sortiert sich um,
und dann öffnet sich ein Raum voll neuer Visionen.
War dein Fallschirm zu zart als du durch die Schwärze fielst? Der plötzliche Hagel traf dich hart und mühsam & verzweifelt hieltst du dich fest an hauchdünner Illusion, getragen & sicher zu sein. Da zerbrach dein Traum auch schon und farbloser Zweifel rieselt hinein. Noch schwebend fühlst du jetzt Kälte und dunkel erinnerst du dich an all das, was dir noch fehlte als deine Hoffnung dem Sommer glich.
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„Ach Rose“, seufzt das Mädchen „warum musst du Dornen haben? Deine Blüte ist doch so voll roter Tiefe & sanfter Liebe. Doch immer, wenn meine Hände sie zu streicheln wagen, krallst du dich in meine Haut mit deinen stachligen Trieben.“
„Die Dornen, mein Kind, sind wie die Blüte Teil von mir. Und danke, dass deine Liebkosung so vorsichtig ist. Wir alle sind zart und dornig, und deshalb zeig ich dir: Dein Blut – rot wie ich – fliesst, weil dein Herz verletzlich ist.“ ***
Was, wenn der Apfel, nach dem es mich verlangt, längst mir gehört & ich genieße, was dann?
Die grünäugige Schlange muss nicht die Böse sein, sie hat nur ´ne Meinung, sie gehört zu mir. Ich teile den Apfel mit ihr und mit dir. Was Sünde ist & was ich darf, bestimme ich allein.
Durchsichtig, zart, sonnendurchflutet und doch robuster, als man vermutet. Wir schimmern in Farben, wir brechen das Licht. Auch wir haben Narben, doch fürchten wir nicht. Erhaben über Liebe & Hass. so sind wir, wir Drachen aus Glas
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„Schnurburbsl“, war das erste, was ich von ihm hörte, dann sagte er „fuck you“, was mich nicht sehr störte. Und während ich noch die Gedanken ordnete und er schon ins nächste Fettnäpchen spurtete, frag ich mich, ob er seine Worte je zählte, der schwarze Rabe mit nem Kopf voll GlitzerKnete.
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Im Kern alles Toten wohnt heilende Kraft, wenn du durch seine Hässlichkeit schaust. Vergiss das Märchen von der Vergeblichkeit, indem du der steten Erneuerung traust. Und Leben, das immer vollendet die Kreise, heilt Tiefes & Dunkles, weil alles vergeht. Die Knochenfrau, die abgründige Weise, bestimmt, dass aus Totem etwas Neues entsteht.
Die dunkle Fee schaut tief in dein Herz, erkennt, dass deine Seele weint. Auch wenn bei all der Freunde Scherz dein Lachen echt & laut erscheint. Sie sieht die blutigen Tränen und der Wald senkt sich dunkel & schwer herab und umhüllt dein Sehnen und sie reicht dir ihr schwarzes Schwert. Nein! nimm es nicht mit ins Grab, von allein wird dies nicht vergehen. Schneid endlich deine Maske ab. Lass alles von dir sehen! ***
Wie so häufig war hier die Entscheidung: Müll oder Jadedrache. Ich habe eher ungewollt den Fundus eines alten Jägers „geerbt“. Trophäen von Rehwild, das vor einem halben Jahrhundert geschossen wurde. Respektvoll auf Moos gebettet & geschaffen, um noch einmal Freude zu geben. Im Entstehungsprozess des Haarschmucks gerade mit Knochen, reflektiere ich viel über Leben & Tod, über den Menschen in der Natur. Im Morbiden etwas Sinnvolles & Schönes finden…