Die Glitzerknete in meinem Kopf bringt manches Abenteuer – auch wenn ich dann oft merk, dass es morgens billiger is, haha – schafft vulkanische Ströme, ich springe über Feuer, da erstarrt die Hülle – die vorher nicht da war…
Ich enter erstaunt die einst flüssige Masse. Die Flammen – gold- heiß – sind plötzlich gefroren. Die Angst vorm Verbrennen noch da. Ich verpasse, die Chance zu erfahren: bin gar nicht verloren…
Stattdessen starre ich auf den kalten Boden, die Farben wechseln träge von grün zu blau. Bin ich verrückt? Des Verstandes enthoben? Ich taste mich vor. Ich weiß auch nicht genau…
Und mein Herz klopft noch wild, mir ist kalt & heiß. Ich versuch, diese Bilder zusammen zu bringen. Der veränderte Fluss fließt frei unterm Eis, während Wahnsinn & Glück hier weiter ringen. ***
Der Wind verweht ihre Spuren, ich kann ihn heute besser verstehn. Als die Dämonen in mich fuhren, konnte ich das nicht so gut sehen.
Sie ist jetzt weg, doch unter meiner Haut lebt ein kunterbunter Schwurbelnebel, ´ne Dimension, die mich anschaut, mich fordert, anregt & knebelt.
Aus dem Geflecht der Verwirrung wachsen Pilze, erscheint ein Regenbogen, der blendet, beleuchtet, sich irrt und macht sonnentauklar, sie hat nie gelogen. ***
Ich trage ihn auch, den kristallenen Panzer auf meinen Schultern er umschließt mich ganz. Er lastet schwer, abschütteln lässt er sich nicht. Ich bin ein Engel mit zerschlissenem Mantel, doch meine Rüstung, die hält dicht. Und wenn sich ein Sommerwind erhebt und unter diesen Umhang fährt und ich nach vorn meine Augen öffne, das bunte Licht herein lasse und hoffe, es möge sich in mir ausbreiten, mich endlich wärmen und den Panzer schmelzen, dann habe ich vergessen, dass Kristall nicht in der Sonne schmilzt. ***
Mein Blick schweift durch die weiße Ebene und die Berge werfen das Mondlicht zurück. Der Pferdekörper unter mir, der bebende, trägt mich dahin im Trab, im Schritt. Die nachtblaue Luft war eben noch klar als der Himmel sich öffnet & es rieselt das, was eben noch Sternenschimmer war & umschwebt mich glitzernd & kalt & nass. Doch statt mich frösteln zusammenzukauern, mich zu schützen vor dem, was von oben fällt, halt ich an, heb den Kopf, lass den Moment andauern und genieß diese WinterMärchenWelt. ***
Nachts fühle ich mich wie schwebend im Nichts, vor dem mich mein Federkleid nicht schützt. Und Kälte scheint meine Kraft zu rauben, friert die Leere im Körper ein, und meine Augen hängen wie in einem schrecklichen Traum an der Stille in diesem luftleeren Raum. Bewegungslos seh ich die einsame Gegend. So entgeht mir, dass hinter mir sich regend, was zur Wolke sich verdichtet & sprüht und mit glitzernder Hoffnung winkt & glüht. Und das Grün unter mir bleibt unbemerkt, während Einsamkeit sich weiter verstärkt. ***
Ich werfe ein schillerndes Netz aus, um Wunderwesen einzufangen, im Märchenmeer zu fischen und in den Welten dazwischen, um endlich dorthin zu gelangen wo mein Tribe ist, mein Zuhaus. ***
Und dann wickle ich mir um den Mittelfinger eine Strähne vom goldbraunen Haar und das bleibt für immer unser Geheimnis: dass ich das Geheimnis war. Und wie mein Haar sich glättet in dem Moment, wenn sich die Spannung löst, so wird auch niemand je ahnen können, dass ich es war, die dich von sich stößt. ***
Transzendent, nicht rational – wie Poesie – und doch so logisch – wie die Zahl Pi – denkst du an die Zukunft zurück. Bereust den Urknall, weil dein Glück den Weg nahm, der nicht eben war. Der einsame Stern stellt schwebend dar wie dein Verstand in seiner Unendlichkeit begrenzt ist so wie Raum und Zeit. Nur eins lässt das Universum expandieren: wenn Kopf & Herz miteinander legieren. ***
Wir feiern die Nacht, das Dunkel, dies Ziehen… Wir singen nackt den Mond an. Wir haben uns gegenseitig Liebe geliehen, wie mans nur in Moll vertont kann. Wir jazzen melancholisch durch den Tag – eigentlich warten wir nur auf die Sterne. Und in der Pause zwischen den Songs frag ich dich immer wieder ganz gerne, ob du eine Variation von mir bist. Denn da im Schatten sind wir uns nah. Während die Einsamkeit mich auffrisst, bist du Mondlicht längst schon da. ***