Typische Situation. Diesmal entdeckt der irre Holzblick vom Jadedrachen einen Ast, und ich weiß genau, dass es Esche ist. Und vor allem ist sofort zu erkennen, dass es sich um die seltene Ausprägung OlivEsche handelt, also OlivenHolz- ähnliche Maserung und dunkle Oliv- Farbe im Kern. Darauf freue ich mich schon seit 2 Jahren. Natürlich ist es nicht so einfach, eine Haarforke aus einem Ast zu schnitzen wie aus einem industriell gefertigten Brett zu sägen. Schicht für Schicht lege ich die Forke im Kern frei. Jede Schicht eröffnet neue Farben & Muster. Jippie, mein Herzchen klopft. Und ein verästeltes Loch habe ich mit dunkelblauem Epoxid aufgefüllt, einfach weils schön aussieht 🙂 Feinschliff & Polieren & der Jadedrache erfreut sich am Glanz. So liebe ich es!
Typische Situation. Ich gehe harmlos spazieren und stolpere fast über ein merkwürdiges Gebilde. Es ist schwarz, verknorkelt & sieht sehr alt aus, ich sehe „Maserbeulen“ & „gestockt“ und freue mich schonmal. Der irre Holzblick des Jadedrachens hat wieder zugeschlagen. Das Ding wiegt 10 Kilo, will aber mit nach Hause. Gut, denke ich mir, verlass dich auf den Jadedrachen. Tragen muss ich es selber…
341 Handgriffe (Schleppen, Trocknen, na ihr wisst schon) & 2 Jahre später stehe ich ratlos mit der Spaltaxt davor und frage mich, wie ich es in eine Form kriege, aus der ich dann Haarschmuck herstellen kann. Schließlich haue ich intuitiv drauf, haha, und werde von wunderschönem Rot überrascht. Zufällig hab ich ein rotbraunes Maserholz erwischt, es könnte Buche sein, aber was für welche. Allein die Farbe habe ich noch nie gesehen.
Die Arbeit mit besonders gemusterten, alten Hölzern ist stets ein kleines Abenteuer. Gerade willst du dir glücklich seufzend ein frisch poliertes Schätzchen zur Probe in die Haare schieben, da, „au, ziep“. Ein unsichtbarer microfeiner Spalt verhindert absolut barrierefreies Einstecken. Und du verbringst den Rest des Tages mit Lupe und Haar und darfst dich freuen, alle Schleif- und Polierschritte nochmal zu vollziehen. 😉
Doch das spektakuläre Ergebnis ist den Aufwand immer wert. Derart wunderbares Holz kriegst du nicht industriell gefertigt – und kein Baum musste extra für deinen Haarschmuck sterben.