Viola! Sie sagen, du seiest unauffälliger als deine hübschen Schwestern. Sie sagen, du brummst, wenn sie singen. Sie geben dir nie die erste Stimme! Im Hintergrund sollst du dich halten. Dein Körper passe nicht zu deiner Stimme. Du seiest herb & heiser… Viola, lass mich dir sagen: du bist die Schönste für mich. In deiner Zurückhaltung kann ich Zauberhaftes finden. In deiner Tiefe will ich mich verlieren.
Und dann geh ich in die Nacht. In die dunkle Winternacht. Schwarze Schatten schließen mich ein. Ich bin allein. Nicht suchend. Ich halte den Kopf gesenkt, ich will nicht sehen. Meine Schritte knirschen im Schnee und hinter mir weht es meine Spuren wieder zu. Als wäre ich nie dagewesen… war ich auch nicht…
Die Sehnsucht nach dem Frühling hat mich erneut Blätter schnitzen lassen… Ich schwelge in Gedanken an sattes Grün. Angefangen mit schattigem Waldgrün über prachtvolles Wiesengrün bis hin zu zartem Maigrün sich gerade entfaltender Knospen. An erwachende Flora. An Weidenkätzchen. An Tageslicht. An Sonnenstrahlen, die sich auf einem neu geborenen Weidenblatt spiegeln. An Morgentau, der sich in den Rändern der Blätter sammelt wie Tränen…
Alles scheint verändert … selbst der Himmel ist nicht blau, eher hell lila … Du erkennst Einzelheiten, die du sonst übersiehst… Alles scheint klarer und doch liegt ein regenbogiger Schleier über allem…
Vorsicht: Reim dich oder ich fress dich (aka inkonsequenter Terzinenreim) – doch konnt ich bei dieser Schönheit widerstehen? ^^
Wenn du siehts und hörst, was keiner sieht und hört- oder du magst das Wetter jetzt kalt- Wenn du liebst und verlangst, was andere nur stört- dann bist du vielleicht verknallt.
Von Zeit zu Zeit brauchst du einfach einen *Zauberstab*. Um die Zeit anzuhalten, wenn es gerade besonders schön ist, um schnell auf die andere Seite der Welt zu reisen, das Universum zu verstehen oder dir das Meer vor die Haustür zu hexen.
Der Jadedrache ist ja nie ganz up to date. Aber Frühling? Echt jetzt?? So kams:
November. Da sitze ich am Fenster und sehe endlich nach Stunden von meiner Schleifarbeit hoch. Ich lasse meine Augen im Baum vor dem Fenster ausruhn. Träume vom Blattgrün & der Frühlingssonne… Und plötzlich erkenne ich etwas… jemanden? Verschlängelter Körper, zarte Maserung und die Beine wie Wurzeln verdreht.