Meine Liebe galt schon immer der Dichtung, die bespreche ich oft mit dem Wind. Wir treffen uns draußen im Wald auf der Lichtung, wo die bleichen Pilze sind. Ist das immergrüne Moospolster kalt, dann schmiegen sie sich da hinein. ´ne Karibikinsel im Winterwald – drum denk ich, das müssen sie sein. Die Mume hat mir von ihnen erzählt, da war ich grad 5 Jahre alt. Sie sagte mir, wen der Elfenpilz wählt, ändert willkürlich seine Gestalt. Nur das Rezept hat sie mir nicht verraten, ratlos nehme ich ein paar mit. Soll ich sie essen? Gesalzen, gebraten? Was wenn Nebenwirkung auftritt? Die frostig- klare Luft verwirbelt der Winterwind, mir wird klar, dass wenn der Elfenpilz ruft, das auch nur Worte sind. ***
Aurora betritt den Märchenwald über einen Teppich aus weichem Moos. Die Bäume sind stark, wunderschön & uralt und innen wie äußerlich groß. Nebeltröpfchen flirren durch die Luft, brechen das bunte Licht des Polarlichts. Wabernde Schwaden erzeugen den Duft von Geschichten aus dem Nichts. Eine Ranke umschlingt ihren Knöchel, zieht sie zärtlich runter ins Gras, weil sie das ganze Spektrum genießen möchte in dieser Welt aus Farben & Glas. ***
Wenn plötzliche Klarheit auf Herzensrot trifft
zerbröseln vielleicht ein paar deiner Illusionen.
Etwas hat sich nicht erfüllt, etwas sortiert sich um,
und dann öffnet sich ein Raum voll neuer Visionen.
Wenn ein Sonnenstrahl den Meeresboden trifft und Wasserpflanzen bestrahlt wie Kunstwerke, wenn auf dem Riff flimmert die goldene Schrift und das Wasser von unten beleuchtet, verstärke das die Magie des Ozeans deiner Träume, sagt man, geschieht das am Tag des längstens Lichts. Dann überwindet der Zauber die Weltenzäune, und erschafft, was du dir wünschst, aus dem Nichts.
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Wie durch Milchglas schautest du auf mich in meine geheimnisvollen lila Tiefen. Locktest Regenbogenfunken hervor, damals als wir durchs Universum liefen. Du hast meine Mysterien gesehen, sie spiegelten sich in den deinen und die Sterne verklärten deinen Blick, als wir zusammen Opaltränen weinten. ***
War dein Fallschirm zu zart als du durch die Schwärze fielst? Der plötzliche Hagel traf dich hart und mühsam & verzweifelt hieltst du dich fest an hauchdünner Illusion, getragen & sicher zu sein. Da zerbrach dein Traum auch schon und farbloser Zweifel rieselt hinein. Noch schwebend fühlst du jetzt Kälte und dunkel erinnerst du dich an all das, was dir noch fehlte als deine Hoffnung dem Sommer glich.
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Zartes Grün & Sonnenschein. Ein Fallschirmchen schwebt in klarer Luft. Das ist dein Ort zum Glücklichsein. Genieß die Vielfalt, die Zartheit, den Duft. ***
„Ach Rose“, seufzt das Mädchen „warum musst du Dornen haben? Deine Blüte ist doch so voll roter Tiefe & sanfter Liebe. Doch immer, wenn meine Hände sie zu streicheln wagen, krallst du dich in meine Haut mit deinen stachligen Trieben.“
„Die Dornen, mein Kind, sind wie die Blüte Teil von mir. Und danke, dass deine Liebkosung so vorsichtig ist. Wir alle sind zart und dornig, und deshalb zeig ich dir: Dein Blut – rot wie ich – fliesst, weil dein Herz verletzlich ist.“ ***
Schwarz ist die Küste, blau wogen die Wellen. Und unten tief im Wasser herrscht vermeintliche Stille. Ein sanftes Plätschern kann zu Tosen anschwellen. Vielleicht kämpfst du dann mit Widerwillen. Erforsch die alten Gebilde, vergraben im Sand, Muschelbewachsen, leise, bedeutungsschwer. Entdecke neu, was die Flut für dich wiederfand Vielleicht scheint es wenig, doch ist es viel Meer.
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Das kleine Einhorn steht verloren, alleine unterm Regenbogen, der strahlt dort hell in solchen Farben, fürs Einhorn ist das kaum zu tragen.
Es spürt nur, wie sich etwas wandelt, ob es sich um was Großes handelt? Es schaut nach oben, Horn zeigt Richtung… Und damit hat sichs heut mit Dichtung. 😀