Ich trage meine Liebe wie ein weit schwingendes Kleid, den Rock ozeangleich unter mir ausgebreitet, in den Falten die kleinen Wesenheiten all dessen, was mich ausmacht
Meine Augen sehen klar und grün bis auf den Grund des Meeres, bis in die letzte Galaxie, weder gestern noch morgen und genau jetzt.
In meinem Kopf spiralen Erkenntnisse, die weder wahr noch falsch einfach sind wie Farben, die ineinander verlaufen.
Und mein Herz glüht heiß & unverletzt mit narbigen Mustern, die trägt es wie Schmuck. Schönheit, die unvollkommen & immerwährend ist. ***
Wo lila Drachen fröhlich flanieren, in plötzlichem Lachen explodieren, und machen, statt nur zu fantasieren, wo rote Nebel und pink farbne Schlieren die Luft verschleiern, ja verzieren, da könnten wir uns schier verlieren… ***
Schwebend wie eine Qualle im Wasser räkelnd im Widerschein der Sonne auf den bunt glänzenden Korallen. Träge mit durchsichtigen Körperteilen ein wenig Wasser verdrängen. Sich treiben lassen, der Strömung folgen, sich schwindlig fühlen in der ständigen sanft streichelnden Bewegung weichen Wassers. So muss sich Glück anfühlen – wenn ich auch die Luft anhalten muss dafür. ***
Es ist ganz still, du hörst nichts mehr von mir, bin nicht eingesperrt, doch zurück gezogen, und träume noch von unseren Tiefen, in denen fabelhafte Wesen schliefen. Du bist unvergessen, ich bleib dir gewogen. Darum bring ich das Meer jetzt zu dir. ***
Ich erscheine aus dem Nichts, dein Blut tropft von meinem Zahn. Ich reiße mein Maul auf & starre dich an. Und die Sonne spielt auf meinem Schuppenkleid. Ich erschein dir wie das Ende deiner Lebenszeit. Furchteinflößend, gefährlich in meiner Wut. Du erschauderst, erinnerst die Lektionen gut, nur geliebt zu sein, wenn du deine Gefühle kontrollierst, gehorchst und niemals die Beherrschung verlierst. Jetzt wo du zitterst, dich kaum zu bewegen traust, stellst du vielleicht fest, dass du in einen Spiegel schaust. ***
Was ist diese Macht, die niemals vergeht, Die dich wärmend durchdringt, dich vollkommen versteht? Dich niemals allein lässt, treu an deiner Seite wartet? Es ist meine sonnige Liebe, die Anwort, mit der alles startet.
Es kommt der Tag, an dem sie tiefer taucht in die Labyrinthe unten im Frauenbauch, an dem sie das geheime Tierwesen trifft, das besser weiß als sie, wer genau sie ist. Spricht in magischen Zeichen, versteht sie ganz. Was sie geblendet hat, war ihr eigener Glanz. Die Kraft & die Farben, die sie zum Schwingen bringen, straffen den Körper, lassen Augen singen. Entspannt mit dem, was in ihr scheint, erstrahlt die Frau zu ihrem vollen Sein.
***
Lieblich spricht & gebärdet sie sich. Sie spürt ihre Freude, die Wut sicher nicht. Ein Auge, das nur in eine Richtung sieht & den Menschen dient, ist sicher beliebt bei anderen & niemand sieht sie unter ihren Masken. Während unten die Dämonen spielen, nie rastend. Und Streichhölzer ziehen, wer darf zuerst „Lass mich, ich bin ihr größter Schmerz!“ Denn viel zu eng ist´s unterm Zuckerguss. Die eine will & die andere muss. Erst wehrt sie sich noch, niemand sucht sich das aus. Dann bricht brüllend die Gehörnte aus ihr heraus.
***
Ein Kobold steht im Mondenschein, er trägt einen Kessel voll Gold. Der wird wohl vom anderen Ende sein, wenn man dem Regenbogen folgt. Wo will er hin mit seinem Schatz und wo kommt er eigentlich her? Wie viel Gold findet in ´nem Kessel Platz, warum suchen alle nach mehr?
***
Die Welle mächtig, schäumt nach oben, Das tiefe Meer hat nie gelogen, Ist still & laut zur selben Zeit Du findest alles hier, was bleibt. Der Strand mit Muscheln überzogen, Das Ufer ist ein Regenbogen.